Zwei Päpste und zwei französiche Königinnen:
Cosimo il Vecchio (der Alte) (* 1389 † 1464) war ein begnadeter Bänker und delegierte geschickt Filialen in ganz Europa. Er lieh Geld an Könige und Päpste und nahm Zins, aber nur durch den Wähungswechsel zwischen seinen Filialen. So stand auf dem Wechsel immer der gleiche Betrag; so sollte der liebe Gott seinen Wucher nicht sehen. Dennoch muss er ein schlechtes Gewissen gehabt haben, denn er stiftete das Kloster San Marco.
Lorenzo il Magnifico (der Prächtige) (* 1449 † 1492) ist der große Mäzen der schönen Künste, Humanist und Poet unter den Medici. Er heiratete eine römische Orsini und baute so den Machtbereich seiner Familie und deren Beziehungen zum Heiligen Stuhl hin aus. Sein älterer Bruder Giuliano wurde von den Erzrivalen aus der Patrizierfamilie der Pazzi ermodetet.
Papst Leo X. (* 1475 † 1521) war ein Renaissancepapst, Humanist und Förderer der Künste. Er war der zweite Sohn Lorenzo des Prächtigen und der Clarissa Orsini. Der Ablasshandel zur Finanzierung des Neubaus der Peterskirche führte zum Protest von Martin Luther.
Papst Clemens VII. (* 1478 † 1534) war der illegitime Sohn des Giuliano de Medici, welcher durch seinen Cousin Papst Leo X. zum legitimen Sohn erklärt wurde. Als Kardinal Guilio hielt er Leo X. während seines Pontifkats den Heiligen Stuhl fest, und genau so hat sie Raffael auch verewigt.
Cosimo I. (* 1519 † 1574) ist der erste Großherzog von Toskana. Seine Vorfahren hatten in der Signoria, dem Stadtrat von Florenz, immer viel Einfluß gehabt, aber er wurde zum päpstlich gekrönten absolutistischen Herrscher und der Titel somit erblich. Seine spanische Frau Eleonora da Toledo und er hatten 11 Kinder und sollen eine glückliche Ehe geführt haben.
Catherina de Medici (* 1519 † 1589) war Prinzessin von Urbino. Ihre Eltern verstarben, als sie noch ganz klein war; die zwei Medici-Päpste wurden ihr Vormund und sie zur reichsten Erbin Europas. Durch Heirat mit Heinrich II. wurde sie Königin von Frankreich und später auch Regentin für ihre minderjährigen Söhne.
Maria de Medici (* 1575 † 1642) ist eine große Frauen der Medici-Dynastie. Sie hatte eine unglückliche Kindheit: als sie drei Jahre alt war starb ihre Mutter im Kindbett des achten Kindes, und beim Giftmord ihres Vaters Francesco I. war sie 12. Jahre alt. Der Onkel, ihr Vormund, wollte eine lukrative Partie für sie und so wurde die “dicke Bänkerin” 1610 zur französischen Königin gekrönt, zwei Tage vor dem plötzlichen Tod ihres Gatten, des Königs von Frankreich, dessen Ableben sie zur mächtigsten Persönlichkeit in Paris machte.
Bianca Capello (* 1548 † 1587) war die Meträsse und spätere Gemahlin von Francesco I. Zwei Monate nach dem Tod der Großherzogin Johanna von Österreich wurde die Ehe geschlossen, jedoch erst ein Jahr später offiziell bekannt gegeben. Sie starben beide innerhalb von nur zwei Tagen in der Villa Poggio a Caiano. Der Arsenmord ist inzwischen durch Opduzion nachgewiesen.
Anna Maria Ludovica de Medici (* 1667 † 1743) ist die letzte Erbin ihres Geschlechts. Ihr ist zu verdanken, dass die Schatzkammern der Medici nicht vom verarmten Europäischen Adel geplündert wurden, denn sie vermachte alles dem Volk von Florenz und so kommt es, dass die Uffizien, Medici-Gräber und Villen heute im italienischen Staatsbesitz sind.
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